Tag 7: Abschied und Aufstieg

Einer von uns verlässt uns bereits heute in Richtung Frankfurt, um seinen eigenen Urlaub anzutreten. Das bedeutet, mörderisch früh aufstehen und losfahren, um eine der ersten Fähren des Tages zu erwischen. Um 5 Uhr stehen mit uns genau 2 Autos in der Warteschlange vor der Fähre. Alle Wartenden kommen aus Deutschland, und die Insassen des kleinen Skoda aus Berlin sind später auf dem selben Flug nach Oslo unterwegs.

Es ist Samstag und in Molde starten heute ganze zwei Linienflüge. Ich erklimme einen kleinen Abhang, der eindeutig aussieht wie die beliebteste Position der örtlichen Planespotterszene. Die Stille über dem Fjord endet um Punkt 7 Uhr abrupt, die Boeing 737 von Norwegian Air Shuttle lässt ihre Triebwerke an, rollt bis zum Ende der im Wasser liegenden Start- und Landebahn, wendet, und ist nach wenigen Augenblicken in der Luft. Noch bevor ich zurück auf der nur 20 Kilometer entfernten Fähre bin, ist sie bereits 400 Kilometer südöstlich im Landeanflug auf Oslo.

Jetzt erstmal Frühstück. Bei einem kleinen Spaziergang durch Åndalsnes beschließen wir, aufgrund des herrlichen Wetters unsere für morgen geplante Fahrt mit der Romsdalsgondolen auf heute vorzuziehen.

Von der erst 2021 in Åndalsnes erbauten Seilbahn werden auf einer Länge von 1676 Metern 692 Höhenmeter überwunden. Es soll sich um die längste Seilbahn Norwegens handeln. An der Bergstation finden Reisende nicht nur eine der besten Aussichten vor, sondern auch den Verkaufsschlager des Restaurants „Eggen“, die besten Zimtschnecken der Welt, die dort in ungeahnten Massen direkt vor Ort hergestellt werden.

In Entdeckerlaune fahren wir bei diesem Wetter später noch hinaus zur Trollwand, die heute nicht in den Wolken liegt, sondern sich von ihrer besten Seite zeigt. Neben der E136 erhebt sich die Felswand 1700 Meter in die Höhe. Das sieht imposant aus, und doch sollte man dazu wissen, dass die Steilwand allein schon 2 Kilometer vom Rastplatz an der Straße entfernt ist.

Hier finde ich zum ersten und einzigen mal auf dieser Reise die Muße, um ein Panorama vom Stativ zu fotografieren.

(Direktlink zum Panorama)

Weiter geht es an Tag 8: In Ruhe um den Fjord mit einer Seilbahn in den Wolken und einem Friedhof, der jedem offen steht.