Tag 4: Trollstigen und Geiranger

Die Vermieter unserer Ferienwohnung haben angeboten, fürs Laden was mit Schuko zu improvisieren, aber wie es sich ergibt, findet sich direkt hinterm Haus ein 50kW-Lader, der nicht allzu populär ist, da es die meisten Autofahrer an die HPC-Schnelllader vor den Toren der Stadt zieht. Hier schließe ich die folgenden Tage vor dem Frühstück an und eine Stunde später sind wir bereit für den jeweiligen Tagesausflug.

Jetzt wo der Regen aufgehört hat, können wir einen ersten Blick auf die Umgebung mit dem Bergsteigermuseum und der erst 2021 erbauten Seilbahn werfen.

Heute morgen liegt schon wieder das nächste Schiff am Kai, und eine Bekannte eines Schulkollegen eines der Kinder, und von der aber die Arbeitskollegin, ist an Bord der Aida Bella. Ihr fällt das rote Auto aus der Heimat auf, das am Hafen lädt, und es wird uns ein Screenshot aus ihrem Snapchat-Feed zugespielt. Der ist wirklich weit gereist. 1816 km sind es von zuhause bis hier.

Während es in Åndalsnes fast so aussieht, als wolle die Sonne rauskommen, wird das Wetter auf der wenige Minuten langen Fahrt zur legendären Trollstigen wieder launischer. Schon am ersten Fotostop am Fuß des Anstiegs fühlen wir uns wie mitten in den Wolken. Nässe von allen Seiten, ungezügelte Menschenmassen, routiniert mit Schlips einen auf dicke Hose machende Busfahrer, gereizte deutsche Wohnmobilisten.

Im April war die Trollstigen noch von einer Lawine schwer beschädigt worden. Das Besucherzentrum oben auf dem Plateau ist nach wie vor geschlossen und mit Holzplatten provisorisch gesichert.

Die 11 Haarnadelkurven überwinden 400 Höhenmeter und sind genauso spektakulär zu fahren, wie sie aussehen. Es erinnert fast ein wenig an diesen einen Staudamm in Italien, den die Steinböcke entgegen der Schwerkraft hochklettern. Das selbe passiert hier mit voll besetzten Reisebussen!

Der Versuch, unten am Fuß des Wasserfalls ein Panorama mit meinem neuen Panoramakopf aufzunehmen, ist aufgrund der unbefriedigenden Gesamtsituation leider grandios gescheitert, aber hier oben auf der Anhöhe kann ich zumindest geistesgegenwärtig meine GoPro in die Luft halten.

(Direktlink zum Panorama)

Wir fahren auf dem Trollstigvegen bald weiter nach Geiranger.

Driving up and down Trollstigen among the clouds

Die Dimensionen der Landschaft hier oben muss man mit eigenen Augen gesehen haben, das kann kaum ein Foto transportieren. Auf dem Weg kommen wir durch Valldal, die Erdbeerhauptstadt des Nordens, wo erst jetzt Saison ist.

Geiranger, vielleicht einer der spektakulärsten Orte der Welt, ist komplett auf Massentourismus eingestellt. Die riesigen Kreuzfahrtschiffe gehören hier schon sehr lange zur Aussicht dazu.

(Direktlink zum Panorama)

Landgänger können hier geführte Touren mit knuffigen Renault Twizys unternehmen, aber wir sind ja nicht per Schiff angereist, sondern haben unser eigenes knuffiges Elektromobil dabei. So wie wir auch gekommen sind, geht es mit der Fähre über den Storfjord und die Trollstigen zurück nach Åndalsnes.

Weiter geht es an Tag 5: An den Atlantik mit einem Ausflug zur Atlantikstraße und nach Kristiansund.