Nach einem Ruhetag mit Einkaufen und Kofferpacken machen wir uns morgens um vier auf den Weg zur FRÜHEN Fähre in Larvik. Gegen Mittag sind wir in Dänemark und haben nun lediglich eine kleine Etappe von knapp 1000 km vor uns.
Um 13:00 laden wir bei Ionity Nørager, um 16:00 bei E-On Aabenraa, um 20:30 nach einem wirklich mörderischen Stint von 400 km bei Ionity Harz West, und kommen schließlich um 23:00 zuhause an.
Danke fürs mitreisen!
Epilog
Uns haben in der Großstadt leider die Gänsehautmomente gefehlt, in denen man merkt, was sich hier gerade für eine gewaltige Landschaft vor dem Auge ausbreitet. Riesige Betonburgen gibts schließlich woanders auch; so sieht die Dronning Eufemias Gate zwischen Hauptbahnhof und Oper einfach lupenrein so aus, wie die grauenhafte Wegwerfarchitektur, die neulich in Frankfurt Gateway Gardens aus dem Boden gestampft wurde.
Allen, die tatsächlich mit dem Auto nur eine norwegische Großstadt anfahren wollen, würden wir eher Bergen empfehlen als Oslo, mit dem spektakulären landesinneren Weg von Kristiansand übers Haukelifjell, und den Mini-Fjordkreuzfahrten auf der Küstenroute.
Wie wars mit dem Elektroauto?
Trotz des ganzen Preischaos haben wir mit Ionity-Subskription äußerst günstig für 0,39 EUR in Deutschland und 2 DKK in Dänemark laden können. Vor Ort haben wir während des Abendessens an Eviny für 5 NOK geladen, da Ionity Oslo (3 NOK) äußerst gruselig zwischen der Rückseite irgendeines Businesskomplex und der Autobahn liegt, wo man nicht tot überm Zaun hängen will.
Der Kia EV6 lädt mit seinem 800-Volt-System gerade an den dedizierten Ionity-Ladern immer noch und immer wieder unentspannt schnell. Man kommt zwar in Ruhe aufs WC, aber der Versuch, einen Kaffee zu trinken, endet in Hektik, bei der man die heiße Brühe eilig runterkippt.
Nicht allzu beeindruckend war diesmal die Ladeplanung des Kia, die nach 13 Monaten Nichtbenutzung anscheinend komplett unkalibriert war und bei stabilen 250 km Restreichweite die Akkukonditionierung aktiviert und hektische Umleitungen zu irgendwelchen Lademöglichkeiten auf Dörfern abseits der Autobahn gesucht hat. Auf der gut bekannten Strecke kann man im Kopf planen, aber vorzeigbar war das, was Kia hier abliefern wollte, absolut nicht. Wer sich über diese Gaga-Anweisungen nicht selbstbewusst hinwegsetzt, wird hinterher wenig gutes zu erzählen haben.
Hat sich die Fähre bewährt?
Wir haben die Fähre von und nach Larvik genommen, um am Rand der recht langen Festland-Etappe nochmal 4 Stunden Ruhepause zu haben. Das ist im Prinzip ein tragfähiges Konzept, wenn man sich in der Lage sieht, auf die riesige Entfernung den Fährhafen punktgenau anzufahren.
Bis zur Ferienwohnung hatten wir eine Fahrstrecke von ca. 1100 Kilometern. Auf der Fehmarnroute über Malmö wären es 300 Kilometer mehr gewesen und dabei wären immer noch Kosten für die Beltfähre (2022 waren auch das lässige 130 Euro pro Fahrt) und die Öresundbrücke angefallen.
Letztes Jahr auf der MS Bergensfjord von Kristiansand nach Hirtshals war das noch ein wenig ein Problem, aber ich habe dieses Jahr gelernt, dass man klipp und klar benennen muss, dass ein Rollstuhl im Auto ist und sicherstellen muss, dass das auch verstanden wurde, indem man es jedem Einweiser auf der Fähre nochmal extra erzählt, dann bekommt man auch einen geräumigen Stellplatz direkt am Aufzug der Fähre.
Wie wars mit dem Auto in Oslo?
Oslo ist nicht annähernd so autofeindlich, wie manche es schlechtreden. Die Autobahn führt unterirdisch mit unterirdischen Ausfahrten mitten durch die Stadt, geräumige und moderne Parkhäuser sind in rauhen Mengen vorhanden.
Katastrophal wird es leider bei den Parkgebühren, denn 60 Kronen pro halbe Stunde sind der Wert, an dem man sich orientieren muss. In meiner Easypark-Historie für Bergen finde ich keinen Parkhausaufenthalt, der mehr als 100 Kronen gekostet hat, während 500 Kronen in Oslo an einem halben Nachmittag wie nix zusammenkommen.
Freut euch, wenn ihr zwei gesunde Füße habt und keinen Rollstuhl mitschleppen müsst, und fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln rein.
Dieser Blogpost ist Teil einer kleinen Reihe über unsere Reise nach Norwegen 2024: